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Apr 4th, 2024 Comments: 0

Bau eines Interdigitalfilters für das 23cm Band

Plurk
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Beim letzten Contest haben wir durch eine Fehlbedienung am Transceiver unseren 23cm Vorverstärker von PE1RKI gegrillt. Bei der Fehlersuche stellte sich heraus, dass der liebe Bert zwar wunderbar Aluminium fräsen kann, aber bei den verwendeten Schaltungen sehr minimalistisch unterwegs ist (was ja nicht schlecht sein muss). So ist im Endeffekt nichts anderes enthalten als ein MMIC, was man auch in jedem China Vorverstärker für wenige Euros findet. Einen Filter baut er nicht ein.

Da wir beim nächsten Contest ein wenig mehr Leistung auf 70cm fahren wollen und bereits in den letzten Contesten Störungen von 70cm auf 23cm bemerkt hatten (durch Überfahren des Vorverstärkers wie wir nun wissen), muss eine Lösung her.

Also den 23er VV ein wenig immun gegen die Leistung aus den unteren Bändern machen. Die Lösung – einen Interdigitalfilter – bietet Bert gegen Einwurf entsprechender Münzen auch an und auch die sind ihr Geld wert, weil solide gerarbeitet. Wieder aus Alu gefräst und entsprechend teuer. Naja, es muss doch einfacher gehen (der Arbeitsaufwand mal nicht gerechnet). Wir brauchen den ja auch nicht zum Senden, sondern nur im Empfangszweig.

Im Netz finden sich einige Anleitungen und vor allem Online-Rechner zu derartigen Filtern. Am einfachsten erschien mir dann der Bauvorschlag von Joachim Köppen, der gleich auch den passenden Rechner dazu im Netz hat.

Ich habe kupferkaschiertes Basismaterial als Gehäuse genommen, welches ich noch einiges aus DDR Zeiten im Keller habe. Doppelseitig sollte es schon sein. Dann habe ich mir 6mm Messingstäbe bestellt und diese auf genaue Länge gebracht.

Zum Filterdesign hatte Ralf, DL4MW, den Vorschlag, lieber eine große Bandbreite zu realisieren und dafür eine möglichst geringe Durchgangsdämpfung zu realisieren. Daher haben wir auch nur 3 Elemente vorgesehen. Jedes Element erhöht die Dämpung!

Beim Ablängen der Messingstäbe habe ich mir sehr große Mühe gegeben, mein Messschieber zeigte auf 2/100 mm passende Werte an. Keine Ahnung, ob es so genau sein muss. Außerdem habe ich in die Stäbe an einem Ende ein Sackloch gebohrt und M3 Gewinde hinein geschnitten. Das dient der leichteren Montage und war die Mühe wert.

Vor dem Zusammenlöten der zugeschnittenen Leiterplattenteile habe ich teilweise noch die Löcher gebohrt, die anderen erst nach dem Löten (ich würde es jetzt vorher machen). Jeweils mit 1,5mm vorgebohrt und dann mit 3mm für die Schrauben und 4mm für die SMA Buchsen auf Endmaß. Zur Einspeisung an den Messingstäben lötet man zweckmäßigerweise vor dem Einbau ein Stück Draht an.

Der Zusammenbau besteht dann aus dem sorgfältigen Verlöten der Teile, dem Einbau und Verlöten der Messingstäbe und SMA Buchsen sowie am Ende dem Einbau der Abgleichschrauben. Diese befestigt man erst einmal mit zwei Muttern von jeder Seite, verlötet aber nur die äußeren. Die Schrauben löst man, die innere Mutter dreht man dann auf die Schraube und hat nach dem erneuten Einschrauben eine Kontermutter zum Fixieren.

Anschließend heftet man einen Deckel aus Leiterplattenmaterial mit Lötpunkten an und testet das Ganze. Bei mir war schnell eine Durchgangsdämpfung von 0,2dB erreicht. Da der Filter aber auf äußere Einflüsse reagiert hat, habe ich ihn anschließend vollständig verlötet und nochmal gemessen. Ooops, jetzt stimmte zwar die Dämpfung aber das SWR war im Eimer. Einige Abgleichversuche später war dann auch dieses in Ordnung. Man braucht eben Geduld.

SWR und Dämpfungsminimum liegen zwar nicht perfekt zusammen, aber die Dämpfung ist jetzt wirklich minimal. Und wir wollen das Teil ja bei Empfang einsetzen. Trotzdem bin ich angesichts gemessenen Werte sehr überrascht und die Arbeit hat sich gelohnt.

Jetzt muss sich der Filter noch im Contest bewähren.

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